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Lebendiger Musikunterricht – oder: Der erste Schritt zur Klassik

Die Schülerinnen und Schüler aus den 2.-4. Klassen der Grundschule Großostheim erhielten am Samstagabend, den 15.6.2024, die Gelegenheit, dank der Großzügigkeit des Philharmonischen Vereins Aschaffenburg unter dem Vorsitz von C. Schumacher und W. Kapraun, ein klassisches Konzert in der Stadthalle Aschaffenburg zu besuchen. Erklärtes Ziel des Vereines ist es, jungen Hörerinnen und Hörern die klassische Musik näher zu bringen. Nachdem die 2. Klassen den Komponisten Sergej Prokofjew im Musikunterricht am Musikmärchen „Peter und der Wolf“ theoretisch bereits kennengelernt hatten, durften sie nun seine Musik hautnah erleben. Die interessierten Kinder erhielten eine Freikarte und waren eingeladen, bei einem Konzert aus der beliebten Reihe: „Komponisten kennenlernen“ in die beeindruckende Musik des Sergej Prokofjew einzutauchen. Während des Konzerts wurde gleichermaßen sein bewegtes Leben, moderiert von Johannes Möller, sowie die zum Lebensabschnitt passende Musik des Komponisten vorgestellt.

Im ersten Teil des Konzertes wurde seine 1. Sinfonie „Symphonie classique“ vom Philharmonischen Orchester Aschaffenburg unter der Leitung von Michael Millard und das Violinkonzert Nr. 2 in g-Moll von der jungen und vielversprechenden Solistin Anne Luisa Kramb unter Mitwirkung des Orchesters aufgeführt.

In der nun anstehenden Pause hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, die erst 24jährige Solistin persönlich kennenzulernen. Nachdem Anne Luisa Kramb aus ihrem Abendkleid geschlüpft war, präsentierte sie sich strahlend mit „ihrer“ Geige (im Geigenkasten auf dem Rücken) den Grundschülern zur kleinen Frage- und Antwort-Runde.

  • „Wann hast du das Notenlesen gelernt?“ Antwort: „mit ca. 6 Jahren“
  • „Wie lange übst du täglich?“ Antwort: „1-3 Stunden“
  • „Seit wie vielen Jahren spielst du schon Geige?“ Antwort: „Seit 20 Jahren und ich muss noch weitere 20 Jahre viel üben, um richtig gut zu werden“
  • „Bist du aufgeregt vor einem Konzert?“ Antwort: „Ja, vor allem wenn ich das Stück noch nicht auswendig kann“
  • „Wie viele Konzerte spielst du?“ Antwort: „3 Konzerte die Woche mit dem Orchester und ungefähr 2 im Monat als Solistin“

Anschließend wurde das hier zu sehende Gruppenbild aufgenommen, zudem Anne Luisa Kramb auch ihre überaus kostbare Stradivari aus dem Kasten holte, um sie den jungen klassikinteressierten Grundschülern zu präsentieren.

Alle Schülerinnen und Schüler strahlten nach dieser Begegnung und eilten mit dem letzten Gong nach der Pause beseelt auf ihre Plätze zurück, um dem 2. Teil des Konzertes mit Auszügen aus Romeo und Julia zu lauschen.

Nach Konzertende verließen sie müde, aber erfüllt und um viele neue Erfahrungen reicher, die Stadthalle, um nach Hause zu gehen. Vielleicht träumte auch der ein oder die andere in dieser Nacht von Prokofjews Musik.

(U. Wienand)